Vitamin D ist in den letzten 15 Jahren immer stärker nicht nur in den Fokus medizinischer Forschungsarbeiten, sondern auch in die Wahrnehmung der Menschen gerückt – und das völlig zurecht, denn es handelt sich um ein essentielles Vitamin, das in ausreichender Menge – vor allem in den Wintermonaten – allerdings nur bei wenigen Menschen vorhanden ist.
Vitamin D wird bei Sonnenlichtexposition in der Haut produziert und über das Blut zu Zellen und Gewebe transportiert. Abgesehen von seinem bekannten, stärkenden Effekt auf die Knochen, reguliert Vitamin D die Hormonsekretion, die Immunfunktion sowie die Zellenproliferation. Da viele von uns einen unzureichenden Vitamin D-Status aufweisen, ist das Thema Vitamin D von besonderem Interesse. Zu dem wichtigen Vitamin gelangt der menschliche Körper hauptsächlich über die Haut, das unter Einfluss der UVB-Sonneneinstrahlung gebildet wird. Die Bildung von Vitamin D geht relativ schnell. Binnen weniger Stunden nach einem Aufenthalt in der Sonne ist bereits das Maximum erreicht. Man schätzt, dass eine 30-minütige Sonnenlichtexposition zweimal pro Woche bereits ausreichend sein kann. Natürlich sollte man hier aber darauf achten, die Augen ausreichend vor der Sonneneinstrahlung zu schützen!
Vitamin D kann ergänzend auch über die Nahrung aufgenommen werden. Zu den wichtigen Vitamin D-Lieferanten zählen frischer Lachs, Sardinen oder auch sonnengetrocknete Shiitakepilze. Ergebnisse einiger Studien zeigen, dass viele Patienten mit Erkrankungen wie Schuppenflechte, Krebs, Immunerkrankungen, akuten Herzinfarkten, Diabetes, Demenz und Depression unter anderem unter einem Vitamin D-mangel leiden.
Von einem Vitamin D-Mangel spricht man bei einem Wert von unter 30 nmol/l im Blut. Von Vitamin D Mangel sind mehr als 50% der Weltbevölkerung betroffen, mit etwa 70 Jahren ist die Vitamin D-Synthese um etwa 75 % reduziert. Das Problem des Vitamin D-Mangels tritt nicht nur bei älteren Menschen auf. In den meisten europäischen Ländern (über 35 Grad nördlicher Breite) findet die Hautsynthese während der Wintermonate nicht statt. Der Fischkonsum pro Kopf ist zu niedrig, um dieses Defizit über die Nahrung ausgleichen zu können. Auch deshalb werden in einigen Ländern Nahrungsmittel wie Milch, Margarine, Orangensaft, Cerealien mit Vitamin D angereichert.
Zur Supplementierung eignen sich Vitamin D Tabletten mit 400 IE oder 1000 IE, jedoch sollte die tägliche Dosis 4000 IE pro Tag nicht übersteigen. Eine Konsultation des Hausarztes vor einer eigenständigen Einnahme ist in jedem Fall dringend zu empfehlen. Erst vor kurzem konnte ein Vitamin D-Rezeptor im Auge lokalisiert werden und es wird vermutet, dass Vitamin D auch verschiedene Augenerkrankungen beeinflussen kann. Schlussfolgernd daraus ist anzunehmen, dass eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D helfen kann, vor Augenerkrankungen zu schützen. So kann Vitamin D die Entwicklung und das Fortschreiten altersbedingter Makuladegeneration (Erkrankung der Netzhaut) sowie diabetischer Retinopathie (eine durch die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus Hervorgerufene Erkrankung der Netzhaut des Auges) vermindern. Zudem wird ein niedriger Vitamin D-Spiegel mit dem trockenen Auge, dem sogenannten Sicca Syndrom, in Verbindung gebracht. assoziiert. Das Sicca Syndrom ist zu einer Art Volkskrankheit geworden und gehört neben der Feststellung einer Sehschwäche zu den häufigsten Diagnosen in deutschen Augenarztpraxen.